Rezension

Die Lady im See von Raymond Chandler erschien erstmals 1943 unter dem Titel The Lady in the Lake. Dieses Buch sollte man nicht zur Hand nehmen, ohne sich ein wenig mit dem Autor und dem speziellen Genre dieses „Krimis“ beschäftigt zu haben.
An dieser Stelle soll der Hinweis genügen, dass der 1888 geborene US-amerikanische Schriftsteller als einer der Pioniere der amerikanischen Hardboiled novels gilt. Mehr zu dem Autor finden Sie auf dieser Homepage unter Autoren und noch mehr natürlich im Netz.
Die Lady im See ist zudem eines der Bücher, bei denen im Mittelpunkt der Handlung „die Figur des melancholischen und letztlich moralischen Privatdetektivs Philip Marlowe steht“ (Wikipedia). Aus meiner Sicht am treffendsten dargestellt von Humphrey Bogart.
Der erfahrene Krimileser wird bei Raymond Chandlers Detektivromanen die ihm vertrauten Strukturen eines Kriminalromans vermissen. Daran muss er sich gewöhnen. Er muss sich freimachen vom bislang Gelesenen und die Geschichte auf sich wirken lassen. 
Die Suche nach einem Täter nach bekannten Mustern gibt es nicht. Stattdessen folgt der Leser einem Detektiv, dessen Aufgabenspektrum breit gefächert sein kann. Nein, es ist nicht immer der vermeintlich untreue Ehepartner, auf dessen Spuren sich ein Privatdetektiv häufig begibt -Philip Marlow lehnt solche Aufträge übrigens grundsätzlich ab. 
Dort, wo sich die Hüter des Gesetzes als nicht zuständig fühlen, genau an diesem Punkt, beginnt die Arbeit des Privatdetektivs.
In Die Lady im See soll eine verschwundene Ehefrau gefunden werden. Ihr Ehemann befindet sich in großer Sorge. 
Sie können versuchen, sich nach dem Studium des Klappentextes eine Vorstellung vom Inhalt zu machen.
Zwecklos.
Versetzen Sie sich in die Zeit der Handlung, Anfang der vierziger Jahre, und versuchen dazu, Land und Leute zu verstehen. Vor allen Dingen die Verhaltensmuster der Menschen. Dann sind Sie schon einen wesentlichen Schritt weiter.
Zwei weitere wesentliche Erkennungsmerkmale dieses Buches sind die Sprache und natürlich die Figur des Protagonisten. 
Die Sprache ist klar, eindeutig und schnörkellos. So wie Humphry Bogart, Entschuldigung: Philip Marlowe.
Die Lady im See erschien am 27.Oktober 2021 bei Diogenes.

Raymond Chandler
Die Lady im See

ISBN: 9783257071719

Verlag: diogenes

Erschienen: 27.10.2021

Seitenzahl: 272


Bewertung

3/5 Region

5/5 Sprache

5/5 OriginalitÀt

3/5 Emotion

5/5 Plot (das HandlungsgerĂŒst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

"Raymond Thornton Chandler (* 23. Juli 1888 in Chicago, Illinois; † 26. MĂ€rz 1959 in La Jolla, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und gilt als einer der Pioniere der amerikanischen Hardboiled novels. Raymond Chandler erfand fĂŒr seine Kriminalromane die Figur des melancholischen und letztlich moralischen Privatdetektivs Philip Marlowe. Neben seinen Kriminalromanen schrieb er eine Reihe von Kurzgeschichten und DrehbĂŒchern. Er gehört neben Dashiell Hammett zu den großen Autoren der schwarzen Serie im amerikanischen Kriminalroman, von denen etliche verfilmt wurden (Film noir)." So steht es bei Wikipedia

Kommissar/e

"Mit Philip Marlowe schuf Chandler den Prototyp des Privatdetektivs, den viele spĂ€tere Schriftsteller als Vorbild fĂŒr ihre Figuren nahmen. Marlowe ist ein Privatdetektiv, der in einer Welt ohne Moral und GrundsĂ€tze versucht, nach seinen eigenen moralischen GrundsĂ€tzen zu leben. Er lebt in Los Angeles. Inmitten einer korrupten Umwelt versucht Marlowe – mit ein paar wenigen „VerbĂŒndeten“ – seine moralische IntegritĂ€t zu bewahren und nicht die vorherrschende Macht zu hofieren. Seine Auslegung von Recht und Unrecht folgt nicht immer den Gesetzen; so lĂ€sst er auch mal einen kleinen Gauner laufen, der sein Mitleid erregt hat. Finanzielle Erfolge bei seiner TĂ€tigkeit gelten ihm wenig, daher ist er öfters auch selber ziemlich knapp bei Kasse." So steht es bei Wikipedia

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