Rezension
Es ist ein Kampf Mann gegen Mann, den Alexander Oetker da in Baskische Tragödie beschreibt. Nein, nicht mit den Fäusten nach Männerart. Schlimmer: Kopf gegen Kopf. Klug gegen gerissen - und da wird der Kampf unfair. Na ja, der erste Zug des Commissaire Luc Verlain war ja auch etwas gewagt - aber schließlich ist er Polizist. Ein guter sogar, einer der besten. Doch nicht im Traum hat er geahnt, welche Entwicklung er mit seinem Urteil ausgelöst hat. Tief verletzt ist sein Gegenspieler, so tief, dass er sich Zeit nimmt für seinen Plan. Den Plan, seinen Widersacher zu vernichten. Lautlos, zu Beginn unmerklich. Mit Kalkül und...viel Geld. Denn mit Geld kann man etwas kaufen und mit viel Geld kann man Macht kaufen. Dieser Irre plant einen Feldzug gegen Luc Verlain.
Der Commissaire ist auf sich allein gestellt, weil sein Gegenspieler ihn isoliert hat. Er muss von einem auf den anderen Tag ohne Hilfe auskommen. Niemand glaubt ihm. Er muss sich verstecken. Ob ihm das gelingt, weiß er nicht.
Ein solche Jagd geht nicht endlos. Schließlich hat der Jäger ein Ziel. Das Ziel wird sein Triumpf sein. Darauf hat er sein Leben während der vergangenen Jahre ausgerichtet. Er hat stets nur an das Ziel gedacht.
Alexander Oetker beschreibt seinen Protagonisten nicht als Held. Das macht ihn so glaubwürdig und das erzeugt beim Leser auch die richtige Stimmung. Aber auch die anderen Rollen hat der Autor sehr gut besetzt. Diese Charaktere kann man sich bildhaft darstellen.
Und dann die Region...fahren Sie hin, es lohnt sich.
Anfang der siebziger Jahre habe ich einen Urlaub in Hendaye verbracht. Die gerade einmal 16.000 Einwohner zählende Stadt liegt nahe der spanischen Grenze. Während Luc Verlain in seinem alten Jaguar fuhr, saß ich in meinem Käfer-Cabrio.
Baskische Tragödie ist Luc Verlains vierter Fall und erschien im Oktober 2020 (wieder) bei Hoffmann & Campe.
Alexander Oetker
Baskische Tragödie


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

"Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Die ersten drei Bände um Luc Verlain, Retour, Château Mort und Winteraustern, standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin." So steht es im Klappentext des 2020 erschienenen Bandes "Baskische Tragödie".

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