Basler Farben erschien vor Berner Affären. Max Freuler arbeitet also noch in Basel bei der Staatsanwaltschaft, bevor er nach Bern versetzt wird.
Bei Hans Suter geht es weniger um den „Plot“, sondern vielmehr um das Erzählen einer spannenden Geschichte, die nur genau hier in Basel, und nirgendwo anders, spielen kann. Man muss schon den Autor verstehen bzw. verstehen wollen, man muss sich vom ihm leiten und durch die Stadt führen lassen. Der Leser sollte bereit sein, sich dem Tempo von Hans Suter anzupassen. Hier geht es gemächlich zu – nicht langweilig! Dann ist dieser Kriminalroman für den Leser ein Gewinn.
Ich schätze diese Ruhe in einem Buch. Ich möchte wissen, wie es weitergeht, aber ich habe keine Eile. Ist Ihnen das zu philosophisch? Vielleicht ist genau dies die Absicht des Autors.
Die Handlung: Ein Kind wird entführt, der Adoptivvater soll Lösegeld zahlen und wird fortlaufend mit Anrufen unter Druck gesetzt. Das Erstaunliche an der Sache ist, dass die Tochter nicht entführt wurde und der Adoptivvater trotzdem Lösegeld zu zahlen bereit ist.
Doch fällt es dem Fabrikant Schwarzenbach zunehmend schwer, die Polizei über den genauen Sachverhalt und seine stillen Vermutungen zu unterrichten. Denn Schwarzenbach hat ein Geheimnis und es soll auch weiterhin ein Geheimnis bleiben.
Max Freuler, Vater einer dreißigjährigen und noch unverheirateten Tochter, mustergültiger Ehemann und treuer Staatsdiener, bewegt sich durch die Stadt wahlweise zu Fuß, mit der Tram oder dem Dienstwagen. Er spricht mit Menschen, er befragt und kombiniert. Er ist weder schrullig noch komisch, er ist einfach Max Freuler.
Der Autor hat es geschafft, aus einem scheinbaren „Allerwelts-Menschen“ eine besondere Figur zu schaffen. Ich verkneife mir naheliegende Vergleiche in der Kriminal-Literatur.
Basler Farben erschien 2014, und wie auch der folgende Band Berner Affären, bei emons:.