Rezension
Salz, genauer gesagt Fleur de Sel, war das große Thema des vorherigen Bandes um Kommissar Dupin. Bretonischer Stolz, der vierte Fall für Monsieur le Commissaire Dupin, wendet sich eindeutig an die Feinschmecker unter den Lesern. Wenn diese auch noch einen guten Krimi schätzen, dann sind hier genau richtig. Jean-Luc Bannalec beschäftigt sich in diesem Buch noch intensiver mit den vielen Facetten und Besonderheiten der Bretagne und ihren Bewohnern. Da ist von Zauberwäldern, Legenden von Feen und dem Teufel und rätselhaften Druidenkulten die Rede. Die Geschichte der Region kommt ebenso zu Wort wie Wissenswertes zur Austernzucht. Der Autor lässt Menschen erklären und verzichtet auf wissenschaftliche Erklärungen. Wie immer steht am Anfang der Geschichte ein Mord. Doch diesmal stellen nicht nur die Tat sondern auch der Tote Ermittler und Bevölkerung vor ein Rätsel. Das wenig Greifbare, was sich bietet, scheint sich sofort wieder zu verflüchtigen. Als dann noch Spuren zu keltischen Brudervölkern führen und von aktuellen Druidentreffen die Rede ist, droht der Neu-Bretone Georges Dupin die Übersicht zu verlieren. Einerseits muss er sich zwingen, den strengen Gesetzen der Logik zu folgen, andererseits aber auch das Unwahrscheinliche für möglich halten. Verlassen kann er sich zum Glück auf seine Truppe, bestehend aus Nolwenn, Kadeg und Riwal. Sie haben sich inzwischen an die Schrullen ihres direkten Vorgesetzen gewöhnt, weil er mit seiner speziellen Arbeitsweise bislang erfolgreich war. Einzig der cholerische Präfekt Locmariaquer behindert die Arbeit des Kommissars wie gewohnt auf seine Weise. Für etwas menschliche Wärme sorgt seine Freundin Claire. Die Kardiologin aus Paris hat ihren Besuch angekündigt. Sie kommt an einem ganz normalen Mittwoch, was Dupin ein weiteres Rätsel aufgibt.
Jean-Luc Bannalec
Bretonischer Stolz


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Jean-Luc Bannalec wurde 1967 in Brest geboren; sein Vater ist Bretone, seine Mutter Rheinländerin. Er arbeitet in Deutschland und Frankreich und lebt mit seiner Familie in beiden Ländern.

Kommissar/e

Lou Dupin wurde von Paris in die Bretagne versetzt. Es war keine Beförderung für den Kommissar. Dieser Polizist ermittelt wie er will, genießt seinen café wann er will und spricht mit seinen Vorgesetzten nur wann und wenn er will.

Tatort/e