Was kann man tun, um sich das Unvorstellbare vorstellbar zu machen?
Ganz einfach: Lesen Sie CREE Die Weissagung.
Und wenn Sie das tun, dann richtig. Nicht zwischendurch oder im Strandkorb. Die Folgen der Klimaerwärmung und die weltweiten Auswirkungen der Corona Pandemie erscheinen nach der Lektüre wie Sandkastenspiele.
Übertreibt der Autor da nicht gewaltig mit dem, was er für ein mögliches Szenario hält und mit gerade beängstigender Detailtreue beschreibt?
Möglich. Sicherlich sogar. ABER NUR ÜBERTREIBUNG MACHT ANSCHAULICH!
Dabei nimmt John Kellermann sogar noch Rücksicht auf die Leserschaft. Indem er nicht mit der Tür ins Haus fällt. Nein, er öffnet sie zunächst nur ein wenig und macht uns bruchstückhaft mit der Handlung vertraut. Dazu gehören auch Akteure, denen der Leser rasch Vertrauen schenkt bzw. denen er klare Rollen zuordnen kann. In diesem Thriller gibt es, wie üblich, Gute und Böse. Doch der Autor übertreibt nicht und macht die Bösen nicht häßlich. Das hat er nicht nötig. Die Handlung erzählt genug.
Ehe ich es vergesse: Der Tatort ist die Welt.
Zusätzlichen Druck auf das Geschehen (und natürlich die Leserschaft) baut John Kellermann durch schockartige Szenen auf. Wie das geht? Stellen Sie sich vor, Sie betreten die Straße und sehen den Bus zu spät.
So ungefähr.
CREE Die Weissagung erschien im September 2020 bei BoD - Books on Demand, Norderstedt.