Der Abschied des Meraner Ermittlers Commissario Pavarotti fiel mir nicht leicht. An seinen Nachfolger, Ispettore Emmenegger habe ich mich überraschenderweise schnell gewöhnt. Lag wohl an der Autorin. Wer meine Rezensionen kennt, weiß, dass ich diesen Protagonisten für einen mehr als würdigen Nachfolger halte.
Und jetzt überrascht mich Elisabeth Florin mit Comisario Canario. Weit weg von Meran. Ein spanischer Ermittler – kein Italiener.
Na gut.
Als Fan dieser Autorin war es zunächst Pflicht, später, während des Lesens, kamen Begeisterung und Anerkennung dazu.
Der Inhalt wird in groben Zügen in den Ankündigungen und auf dem Cover hinreichend beschrieben. Das mag den einen oder anderen neugierig machen und dazu führen, dass er kauft und liest. Aber in Comisario Canario steckt viel mehr.
Liegt es daran, dass die Autorin ihren Wohnort zum Tatort gemacht hat? Weil sie sich dieser kleinen Insel so verbunden fühlt? Viel Gefühl und Tiefgang steckt in der Handlung. Die Akteure sind sorgsam ausgewählt und werden liebevoll beschrieben.
Und trotzdem ist es ein Kriminalroman. Mit Mord und Totschlag. Nur etwas anders. So, dass der Handlungsablauf den besonderen Lebensumständen der Insulaner gerecht wird. Samt ihren Eigenheiten und Gewohnheiten.
Jorge Alturo, der aus Teneriffa stammende Kommissare, der auf La Gomera ermitteln soll, ist auf sich alleingestellt. Es reizt mich, seine Figur zu beschreiben. Tu ich aber nicht. Damit würde ich viel vorwegnehmen. Lesen Sie selbst. Und stellen Sie sich dabei vor, sie wären auf dieser kleinen Insel.