Rezension
Lassen Sie sich nicht täuschen, liebe Krimileser und Fans von Pavarotti und Lissie. "Die Liebe", im Titel des letzten Bandes Commissario Pavarotti probt die Liebe klingt wie Sirenengesang. Verheißungsvoll. Wer die vorangegangenen Bände um Commissario Luciano Pavarotti und Lissie von Spiegel gelesen hat, der wartet und hofft und möchte beiden, bereits sehr erwachsenen, Menschen gute Ratschläge geben. Höchst eigenständige Figuren hat Elisabeth Florin mit diesen beiden Protagonisten geschaffen. Beider Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft liefern bereits reichlich Stoff für eine herzerwärmende Geschichte... 
Wachen Sie auf, liebe Leser.
Das ist keine Lovestory. 
Pavarotti ist Ermittler durch und durch. Der kann nicht anders. Der wird sich auch nicht ändern. 
Und Lissie? Glauben Sie denn wirklich, dass sich diese Buchautorin einfangen läßt? Durch was und von wem auch immer? Sie haben diese Frau doch erlebt. Wie sie reagiert und Pavarottis aufkeimende Hoffnungen jedesmal ruckzuck zunichte macht. 
Das ist ein Krimi. Und Commissario Pavarotti probt die Liebe ist ein beinharter Krimi.
Die Autorin holt diesmal ganz weit aus und fährt schweres Geschütz auf. 
Lassen Sie sich an Südtirols Vergangenheit erinnern. Kramen Sie in Ihrem Gedächtnis nach wesentlichen politischen Ereignissen während der achtziger Jahre (oder schlagen Sie in den einschlägigen Foren nach, wenn Sie jünger sind). Keine Sorge, das ist kein Sachbuch, aber ein wenig in deutscher, österreichischer und italienischer Geschichte zu stöbern, kann nicht schaden. 
Sie wollen Action?
Bekommen Sie. Reichlich. Versprochen.
Denn es gibt in der Handlung noch genügend Brandbeschleuniger. So sagt man doch, wenn es ordentlich krachen soll. Denn das  Personalaufgebot, das Elisabeth Florin aufbietet, ist nicht von schlechten Eltern. Sie werden staunen.
In diesem Buch wird von allen Beteiligten sehr viel gefordert. Es geht bei allen bis an die Grenze der Belastbarkeit.
Das gilt auch für Sie: die Leser.
Und wenn Sie meinen, ich würde übertreiben, dann nehmen Sie das Buch in die Hand.
Commissario Pavarotti probt die Liebe, der fünfte Band mitCommissario Pavarotti, erschien im Juli 2020 bei emons:, wie die vorangegangen Bände auch.  
Elisabeth Florin
Commissario Pavarotti probt die Liebe


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

"Elisabeth Florin arbeitet neben ihrer Autorentätigkeit als Wirtschafts- und Finanzjournalistin. Sie war Redakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Filmemacherin beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg und hat Features für den RIAS in Berlin produziert,. Ihre ersten journalistischen Sporen hat sich die Autorin Anfang der achtziger Jahre beim deutschen Sender der Radiotelevisione Italiana (RAI) in Bozen verdient. Aus dieser Zeit stammt ihre Liebe zu Südtirol und seinen Menschen. Die Autorin lebt mit Ehemann und Kater im Taunus. Mehr über Elisabeth Florin unter www.elisabethflorin.de."

Kommissar/e

Der singt nicht. Der will nur ermitteln. Commissario Luciano Pavarotti aus Meran ist überhaupt nicht stolz auf seinen Namen. Im Gegenteil, jeder andere wäre ihm lieber. Überhaupt scheint Bescheidenheit eine seiner herausragenden Tugenden zu sein. So sicher er als Commissario, also in Ausübung seines Amtes, auftritt, so vorsichtig agiert der Privatmann Pavarotti. Häufig quälen ihn Zweifel an diesem oder jenem, Überlegungen stellt er an zur Richtigkeit seines Tuns und er scheint bereits beim Denken ins Schwitzen zu geraten.

Tatort/e