Wie macht sie das?
Wie bringt sie es fertig, den siebten Krimi um Kommissar Leo Wechsler zu schreiben, der im Berlin der zwanziger Jahre spielt?
Wie schafft sie es, Lesern immer wieder für Geschichten zu begeistern, die aus einer von keinem erlebten Zeitepoche handeln?
Keine Action, keine Verfolgungsjagden, nichts Spektakuläres.
Tatsächlich begeistern mich die Geschichten der Autorin Susanne Goga immer wieder. Auf eine ruhige, unnachahmliche Art. Das Leben ist aufregned genug, ich muss mich also nicht auch noch von dritter Seite aufregen lassen. Ich möchte mich auf aufspruchsvolle Art und Weise unterhalten bzw. unterhalten lassen. Wer mich begeistern will, muss mein Interesse wecken können, mich neugierig machen.
Menschen, heißt das Stichwort. Keine Langweiler und auch keine Übertreiber.
Das ist es.
Susanne Goga hat alle Haupt- und Nebenrollen in ihren Büchern erstklassig besetzt. Und die platziert sie dann sorgfältig auf der großen Bühne mit Namen Berlin. Dazu nicht allzu übertriebenes Lokalkolorit, ein Schuss Politik (auf die Dosierung kommt es an), ein wenig Mode und eine glaubwürdige "Story".
Das ist ihr Rezept.
Es würde zu nichts als zu Verwirrung führen, berichtete ich Ihnen, liebe Leser, an dieser Stelle von der Handlung. Worum es geht, steht ohnehin auf dem Cover. Sie wollen doch nur wissen, ob es sich auch dieses Mal lohnt, einen weiteren Band dieser Autorin zu lesen. Klares ja. Und ich habe so die leise Hoffnung, dass die Autorin willlens und in der Lage ist, diese Reihe fortzusetzen.
Leo Wechsler ist in den besten Jahren - der kann sogar noch Karriere machen. Weiterhin würde ich gern wissen, wie sich Claras Laden entwickelt. Und dann gibt es noch Robert - Leos Freund und Kollege. Was hat die Autorin mit ihm vor?
Fragen über Frage, liebe Frau Goga.
Der Ballhaus Mörder erschien am 21. Februar 2010 bei dtv.