Rezension

Die Mitzi hat nur einen sehr kleinen Freundeskreis. Genau genommen hat sie nur eine Freundin – das ist die Agnes. Die ist dafür aber auch stets da, wenn die Mitzi sie braucht. 
Der Grund für den kleinen Freundeskreis ist schnell erklärt. Viel öfter als Mitzi wird die junge Frau nämlich Mördermitzi genannt. Warum, das sollten Sie selbst nachlesen. Eine schlimme Geschichte ist passiert, als die Mitzi noch ein Kind war. Ob sich wegen dieser Geschichte ihre Vorstellungen vom Leben und den Menschen so von denen ihrer Mitmenschen unterscheiden?Wahrscheinlich.
Lieb ist die Mitzi und immer freundlich zu jedermann. Ob ihre Abwehrreflexe deshalb so zögerlich sind, wenn Dritte ihre Freundlichkeit falsch auslegen? Die Mitzi gibt sich auch gern ihren Gedanken hin. Beim Wandern, beim Bahnfahren, eigentlich immer.
Und weil die Mitzi auch sagt, was sie gerade denkt, verstehen viele Menschen sie nicht bzw. nehmen sie nicht ernst.
Nur die Agnes hat im Laufe ihrer Freundschaft gelernt, genau hinzuhören, wenn die Mitzi wieder mal im Überschwang Geschichten erzählt. Denn die Mitzi hat ein Gespür für Dinge und Vorgänge, bei denen andere beide Ohren fest verschließen. Leider.
So sehr die beiden Freundinnen sich gegenseitig schätzen, so schwer fällt es der Polizistin Agnes Kirschnagel „verwertbare Hinweise“ aus dem Wortschwall der Mitzi herauszufiltern. Denn kühne Gedankenausflüge passen eigentlich gar nicht zum Dienst nach Vorschrift. Das Überlappen der Denkmuster beider Freundinnen gelingt der Autorin stets von Neuem. Genau darin liegt der Erfolg der Mitzi-Reihe. 
Jetzt habe ich noch kein Wort zur Handlung gesagt.
Eine Mordserie, die vor vielen Jahren begann, zieht sich durch die Handlung. Hilflos und ratlos sind die Ermittler. Und da Mord und Totschlag die Mitzi magisch anziehen „macht sie mit“. Sie wendet sich nicht ab, sondern schaut hin. Damit hat Agnes neben ihrer Ermittlertätigkeit ein weiteres Betätigungsfeld: Sie muss die Mitzi fernhalten von der Suche nach dem Täter.
Vergeblich.
Denn ihre Freundin sieht Parallelen zu ihrem eigenen Leben und dem Tod ihrer Lieben.
#Mördermitzi, #Isabella_Archan, #Alpenkrimi

 

 

Isabella Archan
Die MörderMitzi und der Sensenmann: Alpenkrimi

ISBN: 9783740813970

Verlag: Emons:

Erschienen: 17.03.2022

Seitenzahl: 304


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

"Die ausgebildete Schauspielerin Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, arbeitete viele Jahre an Stadt- und Staatstheatern in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Seit 2002 lebt sie freiberuflich in Köln, hier begann auch ihre zweite Karriere als Autorin. Neben dem Schreiben ist Isabella Archan immer wieder in TV- und Filmrollen zu sehen (»Tatort«, »Lindenstraße«, »Diese Kaminskis«) und sorgt mit ihren szenischen Krimilesungen bundesweit regelmäßig für ausverkaufte Lesungen." Beim Besuch ihrer Website www.isabella-archan.de erfährt der Leser noch mehr.

Kommissar/e


Tatort/e



Isabella Archan - Interview mit der Autorin



25. Oktober 2019