Endlich habe ich ihn gelesen, obwohl er seit mindestens einem Jahr in meinem Bücherregal stand. Wie viele andere Bücher auch, hatte ich mir Eisenherz, den fünften Band aus der Gerhard Weinzirl-Reihe, „auf Vorrat“ gekauft. Der düstere Bildeinband und eine Geschichte, die sich mit Ritterspielen beschäftigt, stießen bei mir nicht sofort auf Gegenliebe.
Eines vorweg: Es ist ein echter Regionalkrimi. Ob die Lesergemeinde von Eisenherz nun groß oder klein ist spielt für mich keine Rolle. Der Band enthält alle Zutaten eines wahren Regionalkrimis, einschließlich des Insiderwissens zu den Themen Vorurteile und Bräuche in der ländlichen Region.
Die Autorin hat sich das Kaltenberger Ritterturnier, das es tatsächlich gibt und von dem ich zum ersten Mal las, zum Schauplatz ihrer Geschichte ausgewählt. Nach der Lektüre verstehe ich wesentlich mehr von Rittern, Pferden und Katzen. Schuld daran sind die Autorin und ihre Beschreibungen. Ritter stehen dabei im Mittelpunkt der Geschichte, Pferde und Katzen im Mittelpunkt des wahren Lebens der Autorin. Lesen Sie einmal die Vita von Frau Förg und Sie werden verstehen.
Ermittler sind die Kommissare Gerhard Weinzirl, mal Gerhard und mal Weinzirl genannt, sein etwas schwergewichtigerer und älterer Kollege Baier und Evi Straßgütl, mal beim Vor- und mal beim Nachnamen genannt. Arbeitsplatz der Drei ist die Polizeiinspektion in Weilheim.
Eine sympathische Truppe mit liebenswerten Eigenheiten und unterschiedlichem Liebesleben. Baier hat eine Frau, die er nicht nur schätzt, sondern auch liebt, Weinzirl mag immer noch die eine, ist aber auch einer anderen zugetan und Evi wünscht man zumindest einen netten ständigen Begleiter.
Das ist eindeutig ein Krimi für Kenner der Region Ammersee, Seeshaupt, Weilheim und natürlich Kaltenberg – aber auch für Regionalkrimi-Freunde