Blut ist dicker als Wasser. Erst recht auf dem Land. Da, wo man sich zwar auf den Nachbarn verlassen kann, ihn aber auch gleichzeitig im Blick haben sollte. So, wie es umgekehrt halt auch läuft.
Ach ja, nicht zu vergessen ist die Mutterliebe. Sagt sich so leicht. Aber Mutterliebe gibt es in höchst unterschiedlicher Form. Angefangen von der mütterlichen Zuneigung bei den Kleinen bis hin zur bedingungslosen Aufopferung für die großen Kinder, die selbst schon Kinder haben.
Was hat das mit Flammen über der Marsch zu tun?
Viel – sehr viel.
Die einleitenden Zeilen sollen Sie nur vorbereiten auf das nicht Vorstellbare.
Dieses Buch ist das achte aus der Reihe mit Lyn Harms.
Bei dieser Geschichte läuft die Autorin zur Höchstform auf. Ja, genau so meine ich das auch. Heike Denzau und Lyn Harms arbeiten sich durch einen Fall, der fast aussichtslos erscheint. Wo sollen die Ermittler suchen? Wo ist der Anfang?
Hartnäckigkeit ist angesagt. Überzeugt sein von den eigenen Gedanken. Mutig sein bei Eigeninitiativen. Durchsetzungsvermögen bei dem Vorgesetzen.
Mühsam ist das.
Die Autorin gönnt dem Leser (wohl verdiente) Verschnaufpausen bei ihren kurzen Ausflügen in das Privatleben von Lyn und Hendrik.
Das tut gut.
Denn gleich geht es weiter in dem Fall einer tödlichen Brandstiftung. Der scheint Hinweise auf einen vier Jahre zurückliegenden Fall zu enthalten. Eine Studentin verschwand damals spurlos. Beide Fälle enthalten Hinweise auf eine Unternehmerfamilie.
Heike Denzau und Lyn Harms (samt Kommissariat) wühlen, graben, arbeiten sich durch einen Wust von Ahnungen und Verdächtigungen.
Der Leser hat den Fall bereits im Kopf gelöst. Es kann gar nicht anders sein, als…
Ich habe mich beim Lesen sehr aufgeregt.
Das passiert mir nicht häufig.