Das schätze ich so an den Kriminalromanen der Autorin. Den beschriebenen Tatort gibt es wirklich. Tun Sie mir und sich den Gefallen und suchen Risum-Lindholm auf der Landkarte. Risum-Lindholm ist überregional als das kulturelle Zentrum der Festlandnordfriesen bekannt. Die nordfriesische Sprache hat hier noch eine Bedeutung in den Familien und in der Öffentlichkeit.
Die Verbundenheit der in Niebüll (Friesland) geborenen Sandra Dünschede wird in ihren Krimis sehr deutlich. Das gilt übrigens nicht nur für „das Land“, sondern auch für „die Leute“, also ihre Akteure, ihre Protagonisten.
Welche Figur gefällt mir am besten? Eigentlich müsste ich Kommissar Dirk Thamsen zuerst nennen. Fällt mir aber schwer, denn dann würde ich dem emsig bemühten (und nicht unterzukriegenden) Haie Ketelsen unrecht tun.
Haie, wie er stets genannt wird,  soll seinen Ruhestand genießen – tut er aber nicht. Er ist immer noch unruhig und bringt sich ein. Vornehmlich dann, wenn es um Mord und Totschlag geht. Denn wenn in seinem Umfeld jemand eines nicht natürlichen Todes stirbt, dann ist das mit Sicherheit kein Unbekannter bzw. keine Unbekannte – um ganz korrekt zu sein. Das weckt wiederum die Neugier von Haie und die Sorge bei seinem Freund Dirk Thamsen. Denn immer wenn Haie „hilft“, was er schon häufig bewiesen hat, bringt er sich auch in Gefahr. Das ist nun mal bekannt. Andererseits kennt kaum jemand Klatsch und Tratsch und Gerüchte und was weiß ich besser als Haie. 
Gehört das alles hierher? 
Eindeutig ja.
Denn dieses Verdächtigen, Spekulieren, Raten und Vermuten auf regional engem Raum macht das Typische der Friesen Krimi-Reihe der Autorin aus.
Jetzt müsste ich Ihnen eigentlich etwas zum Inhalt erzählen. Das tue ich aber nicht. Denn Hinweise zum Inhalt liefern bereits die Ankündigungen und die Umschlagseiten.
Nur so viel: Tatort ist ein Golfplatz. Eine geniale Idee von Sandra Dünschede, die Folgen für alle Beteiligten hat. Richtig, für alle!
Friesendämmerung erschien Anfang Februar 2023 im Gmeiner Verlag.