Grado im Mondschein - das klingt verlockend. Und schaut man sich den Ort auf der Karte an, ist man versucht, ins Schwärmen zu geraten. In dem zuletzt in der Grado-Reihe erschienenen Band geht es tatsächlich um viel Liebe und Leidenschaft.
Um tödliche Liebe und Leidenschaft.
Eine gekonnte Inszenierung der Autorin, die mit den Gefühlen (echte wie auch falsche) ihrer Akteure geschickt umgeht.
Andrea Nagele entwickelt den Handlungsablauf langsam, verführerisch langsam. Sie spannt ihre Leser auf die Folter bis zur Ungeduld. Und untermalt ihre Geschichte mit love-stories. Die braucht der Leser auch, bevor es wieder abwärts geht.
Im Mittelpunkt stehen zwei Damen. Neben Commissaria Degrassi auch ihre Mutter, die ihre Hochzeit plant. Unterschiedlicher können Mutter und Tochter nicht sein. Wie sie das ausleben, zeigt die Autorin sehr deutlich. Die gesamte Palette aller vorstellbaren Gefühlsregungen ist dabei.
Doch dabei beläßt es die Autorin nicht. Denn selbstverständlich treten auch weitere bekannte Namen aus Degrassis Dienststelle und ihrem privaten Umfeld auf. Und auch diese "Nebenrollen" sind hervorragend besetzt. Ich mag es, wenn auch die sonst weniger beachteten Akteure plötzlich Sitz und Stimme bekommen.
Die männliche Hauptrolle ist wieder an Degrassis Vorgesetzen Comandante Scaramuzza vergeben. In Grado im Mondschein kommt er allerdings ganz groß raus (wenn ich das mal so sagen darf). Bildhafter geht es nicht, liebe Autorin.
Das Buch erschien im Februar 2020. Wieder bei emons:, wie die vorangegangenen Bände auch.