Vor zehn Jahren, also im Jahr 2005, erschien Heideblues im KBV-Verlag. Ziemlich mĂŒhsam war die Recherche nach den sonstigen Taten des Autors, der diesen und seine beiden anderen Krimis unter dem Pseudonym Egon Olsen verfasst hat. Ein Jahr nach Heideblues erschien Trollblut und wiederum ein Jahr spĂ€ter Goldherz.Â
âEgon Olsen, Jahrgang 1950, bockiger SchĂŒler, rockender Kunststudent, Autor zahlloser Satiren fĂŒr BĂŒhne und Fernsehen, Nachtautor fĂŒr Radio, Moderator, Musikproduzent. Er schrieb einige hundert Songs, machte Schallplatten und arbeitete mit vielen ShowgröĂen im Studio. Heute lebt er auf dem Lande zwischen Elbmarsch und Heide und beobachtet seine Umgebung mit boshaftem Interesse.â Das ist der Klappentext im KBV Krimi.Â
Wer ein wenig fit ist in der Internet-Recherche kann herausfinden, dass sich hinter dem Pseudonym Erich Virch verbirgt.Â
FĂŒr mich war diese Erkenntnis wichtig. Denn die Geschichte um den Protagonisten Paul Nickel setzt einschlĂ€gige Kenntnisse im ShowgeschĂ€ft voraus. Und wenn man sich die Website von Erich Virch anschaut, merkt man schnell, dass der Autor nicht nur ein Meister der Untertreibung sondern auch der ZurĂŒckhaltung ist.Â
Wie er in ausgefeilten Dialogen und Verhören die Eigenheiten und Unarten dieser Branche offenbart, verrĂ€t den Kenner der Szene.Â
Der Aufbau der Geschichte erinnert mich ĂŒbrigens stark an das bewĂ€hrte ErzĂ€hl-Muster der groĂen Agatha Christie, denn dort geht es ja hĂ€ufig so zu:Â
In ein Haus, vornehmlich ein SchloĂ, wird aus irgendeinem Anlass eine Gruppe von Menschen eingeladen. Warum, bleibt bis zum Erscheinen des Gastgebers unklar. Die Stimmung unter den GĂ€sten ist gut bis fröhlich, bis das  Furchtbare geschieht: Ein Mord.Â
Eine fremde Person kommt als TĂ€ter nicht in Frage, also war es einer der Anwesenden. Who done it?, fragt man in solch einem Fall.Â