Der Besuch einer örtlichen Buchhandlung ist für mich schon so etwas wie eine Gewohnheit, eine liebe Gewohnheit, geworden. So auch im Oktober 2021 in Bad Aibling. Mal nicht im Netz suchen, sondern in einem Laden stöbern. Jeder präsentiert seine „Waren“ anders. Jeder hat einen anderen Schwerpunkt – häufig geprägt von den Vorlieben des Betreibers bzw. der Betreiberin.
Ein neues Buch von Nicola Förg: Hintertristerweiher. Noch nie gehört. Keine Ankündigung gelesen. Wie kann das sein? Ich kenne alle Krimis dieser Autorin. Erst im Hotelzimmer sah ich, dass ich einen Roman, keinen Krimi, gekauft hatte.
Aber ein Buch von Nicola Förg.
Das gab den Ausschlag.
Eines vorweg: Der Inhalt ist spannend. Der Leser will wissen, wie sich die Geschichte, die sich wiederum aus mehreren Erzählungen zusammensetzt, entwickelt. Denn am Ende gibt es natürlich Lösungen. Aber werden sie mit den Vorstellungen (Hoffnungen, Wünschen) der Leser übereinstimmen?
Es geht vornehmlich um Lebenswege. Lassen Sie sich von dem Cover des Buches nicht täuschen.
Vergessen Sie nicht: Die Autorin heißt Nicola Förg. Und wenn diese Autorin über Liebe und Gefühle schreibt, dann ist die Erwartungshaltung groß.
Dazu kommen noch Heimat und Heimatlosigkeit.
Zwei Zeitebenen erhöhen noch einmal die Spannung.
Und genau hier rückt dieser Roman ganz nah an den Anspruch eines Krimis heran. Deshalb erscheint bei Meine Kommissare eine Rezension über Hintertristerweiher.
Nicola Förg zeigt auch in diesem Buch ihre unverkennbaren Stärken. Das sind zum einen die Sprache und zum anderen das Verständnis für die jeweilige Regionen. Nichts wird auch nur angedeutet und „der Rest“ dem Leser überlassen. Die Genauigkeit ihrer Beschreibungen erhöht noch einmal die Spannung für den Leser.
Männer, Hintertristerweiher ist auch ein Buch für Euch.