Der siebente Band um den Lübecker Ermittler Birger Andresen. Gerade erschienen: Im Mai 2018. Und mit 218 Seiten kein dicker Wälzer – doch diese 218 Seiten reichen allemal, weil der Inhalt stimmt.
Lieber Leser, diese Seitenzahl ist gerade richtig. Mehr wäre zu viel gewesen. Es wird alles gesagt, was gesagt werden muss. Klar und deutlich. Typisch für den Autor und typisch für seinen Protagonisten Birger Andresen.
Birger Andresen, ein Mann von Mitte fünfzig, Leiter der X-Einheit (das sind die sogenannten cold cases) und gleichzeitig Leiter der Mordkommission in Lübeck, muss sich mit seiner Kollegin Ida-Marie Berg um die Aufklärung eines Todesfalles in der Lübecker JVA Lauerhof kümmern. Die Todesumstände sind mysteriös, der zu Tode Gekommene wurde vor dreißig Jahren für den Missbrauch und Mord an einem achtjährigen Jungen verurteilt.
In einer JVA die Todesumstände eines verurteilten Kinderschänders aufklären!
Auch ein solch undankbarer Fall muss professionell aufgeklärt werden. Das richtige Team für diese Aufgabe heißt Birger Andresen und Ida-Marie Berg.
Besonders Andresen denkt und handelt schnell, ohne zu zögern, unbeirrbar und nicht beeinflussbar.
Und beim letzten Punkt beginnt das Problem: Bei der Einflussnahme durch Kollegen und „höhere Kreise“.
Doch Andresen bleibt seiner Linie treu. Er kann nicht anders. Auch wenn sein Privatleben zeitweilig darunter leidet. Andresen ist so. Er hört zu, hält sofort dagegen, lässt bei seinem Gegenüber keinen Zweifel an seiner Vorgehensweise aufkommen und nicht den geringsten Verhandlungsspielraum erkennen und macht seine Absichten überaus deutlich klar.
So schafft man sich natürlich keine Freunde. Das ist auch nicht seine Absicht. Andresen kämpft mit Worten und wohlüberlegtem Handeln. Verständnis findet er dafür bei zwei Frauen: Bei seiner Kollegin Ida-Marie und bei seiner Lebensgefährtin. Keine dieser beiden Zweisamkeiten darf er zu sehr belasten. Das hat er mittlerweile gelernt.
Eine Anmerkung habe ich noch zum Titel. Lübsche Wut geht in Ordnung. Aber die Bezeichnung „Küsten Krimi“ haben weder Jobst Schlennstedt noch Birger Andresen verdient. Das ist ein beinharter Krimi, dessen Inhalt leider vorstellbar ist – nicht nur an der Küste.