Rezension

Ein Wirtschaftskrimi mit der Bankenmetropole Frankfurt als Tatort. Na ja, nicht ganz. Schaffenfels, ganz in der Nähe der Mainmetropole gelegen, ist der eigentliche Ort des Geschehens.
Es hätte alles seine Ordnung haben können in dem beschaulichen Städtchen, wo jeder jeden kennt und die Köller-Werke der größte Arbeitgeber sind.
Dass es nicht so bleiben soll erfahren der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Christof Romberg und die mehr aus tausend Mitarbeiter von einem Moment auf den anderen.
Denn Köller Junior hat ganz andere Pläne als sein Vater.
Iris Putlitz, ihres Zeichens Investmentbankerin und der frühere Shootingstar im Londoner Büro der Unternehmensberatung McKlusky, nimmt jetzt das Heft in die Hand. Zusammen mit einem Stab von Mitarbeitern, die keinen Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns aufkommen lassen.
Eine Katastrophe für Romberg, sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens, aber auch für den 9.000 Seelen Ort Schaffenfels.
Dem örtlichen Verschönerungsverein werden ebenso die Mittel der Köller AG gestrichen wie verschiedenen anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens, auf die die Schaffenfelser so stolz sind.
Es formiert sich eine Gegenbewegung. Angeführt von Romberg und dem Firmenanwalt der Köller-Werke. 
Jetzt, liebe Leser, jetzt beginnt der Krimi.
Denn wie der Kampf um den Fortgang des Unternehmens, verbunden mit dem Schicksal vieler Mitarbeiter, ausgetragen hat, ist schon mehr als aufregend. Das einschlägige Wissen des Autors sorgt für Glaubwürdigkeit. Da wird auf beiden Seiten geplant, taktiert und gepokert. Jede Schwäche des Gegners wird gnadenlos ausgenutzt. Hier Kalkül und dort Gemeinheit. 
Wer holt zum entscheidenden Schlag aus? Siegt das Gute oder der mit dem Kapital?
Mainopoly ist ein Kriminalroman. Und in einem Kriminalroman geschieht stets mindestens ein Mord.
So auch hier.
Warten Sie nur ab. 
Der Autor versteht es, den Leser von der ersten Seite an in die Handlung einzubinden. Der Sachverhalt ist klar und eindeutig. Auf Verstrickungen und komplizierte Vorgänge wird verzichtet. Die Figuren sind treffend beschrieben. Die Sprache treibt den Leser voran. Wer meine Rezensionen kennt, der weiß, welche Bedeutung die Sprache für mich hat. Alexander Hoffmann schreibt mit einer feinen Feder. Da werden Sätze zum Erlebnis - auch der Humor kommt nicht zu kurz. 
Mainopoly erschien im September 2022 im Gmeiner-Verlag.

Alexander Hoffmann

Mainopoly: Kriminalroman

ISBN: 9783839202814

Verlag: Gmeiner Verlag

Erschienen: 14.09.2022

Seitenzahl: 256


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Alexander Hoffmann arbeitete lange als politischer Journalist für Qualitätszeitungen wie die »Frankfurter Rundschau« und die »Süddeutsche Zeitung«. Dabei wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet. Er wechselte dann als Unternehmensberater in die internationale Wirtschaft und schrieb erfolgreiche Sachbücher zu Themen wie Zeitgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Medizin. Zu den belletristischen Veröffentlichungen zählen ein satirischer Roman, Krimis und Glossensammlungen. Heute ist er auch als Kolumnist und mit längeren Beiträgen für Tageszeitungen und Magazine aktiv. Hoffmann lebt in Wissembourg/Frankreich und Frankfurt am Main.

Kommissar/e


Tatort/e