Rezension
Jetzt wird´s lustig. Wir treffen uns in der „Hidden Kist“ und lauschen den Gesprächen der Stammbesetzung, als da wären: Postboote Klaas, Polizeiobermeister Thies Detlefsen, Althippie Bounty und Schimmelreiter Hauke Schröder (ihm gehört der tiefergelegte Mustang). Fehlen noch Antje, die nicht vor, sondern hinter der Theke steht (weil sie die Betreiberin ist) und Piet Paulsen. Piet liegt im Krankenhaus, genauer gesagt, in der Hamburger Endoklinik (am westlichen Ende der Reeperbahn). Denn Piet bekommt ein neues Knie.
Warum erzähle ich das?
Um den Zusammenhalt der Truppe zu dokumentieren. Denn Piets´s Knie ist das! Thema. Deshalb will die Stammbesetzung Piet auch besuchen. Nicht nur, denn man könnte sich bei der Gelegenheit gleichzeitig in der Großstadt „umschauen“. Unentschlossen ist allein Thies Detlefsen. Er hofft auf einen neuen Fall. Denn Thies ist nun mal mit Leib und Seele Polizist.
Wie es der Zufall so will, wird der Polizeiobermeister und Vater zweier halbwüchsiger Töchter schneller mit einem neuen Fall konfrontiert als er denkt. Welche Freude ein Mord bei manchen Menschen auslösen kann, ist schon kurios. Geradezu beglückt wird der Fredenbüller Polizist durch den Umstand, dass er im Zuge der Ermittlungen nach Hamburg fahren muss! und dort auch auf Kriminalhauptkommissarin Nicole Stappenbek trifft. Die ist inzwischen von Kiel nach Hamburg gezogen. So trifft man sich wieder. Die Wiedersehensfreude teilt Thies´ Frau Heike allerdings nicht. Überhaupt nicht. Weil Thies mal…, ist ja auch egal.
Liebe Leser und Freunde der Küsten-Krimis von Krischan Koch. Erleben Sie die Stammbesetzung der „Hidden Kist“ nicht nur beim Besuch höchst unterschiedlicher „Gourmet Tempel“, sondern auch bei der Konfrontation mit dem Bösen in einer Großstadt. Der Tatort heißt dieses Mal nicht Fredenbüll sondern Hamburg.
Es darf geschmunzelt werden, so wie Sie das von Krischan Koch kennen. Aber…es wird auch ernst. Wir befinden uns schließlich in der Elbmetropole und da geht es ein wenig rauer zu. Besonders Thies bekommt das zu spüren, als er mit Hamburger Kollegen zusammentrifft. Von Respekt auf Seiten der Hamburger keine Spur.
Vergessen Sie für einige Seiten Mal das beschauliche Fredenbüll, das Leben vor und hinter dem Deich und die kleinen Sorgen und Nöte der überschaubaren Zahl der Einwohner.
Lernen den Philip Marlow vom Kiez kennen, der hier Phil Krotke heißt, aber genauso selbstbewusst auftritt wie sein großes Vorbild. Schauen Sie sich an, wie ein Hamburger Reeder in Blankenese wohnt und freuen Sie sich mit dem Polizeiobermeister aus Fredenbüll über das Wiedersehen und die Zusammenarbeit mit seiner Kollegin KHK Stappenbeck von der Hamburger Mordkommission.
So wie Stadtmenschen die Landluft genießen geht es den Fredenbüllern umgekehrt in der Großstadt.
Vor mir liegt die 4. Ausgabe von Mörder mögen kein Matjes, die 2019 bei dtv erschien. Die erste erschien im Februar des gleichen Jahres.
Krischan Koch
Mörder mögen keine Matjes


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Krischan Koch lebt dicht am Wasser - in Hamburg, wo er als Filmkritiker für den NDR arbeitet, und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er die verrückt-bösen Kabarettprogramme für den "Hamburger Spottverein" erfindet. Dort schreibt er, mit Blick auf die See, auch seine Kriminalromane. Mehr als diesen Klappentext habe ich nicht über ihn gefunden.

Kommissar/e

Die kleine Wache von Fredenbüll, einem winzigen Ort in Nordfreisland, hat eine Polizeistation. Die wird von Thies Detlefsen geführt. Sein Dienstfahrzeug befindet sich bereits in bedenklichem Zustand - ein neues ist nicht in Sicht, dazu geschieht hier einfach zu wenig. Thie wartet nur uf seinen Einsatz. Er "sieht eigentlich gut aus in seiner knapp sitzenden Polizeiuniform. Er ist ein Kerl von einem Mann. Kantiger Kopf, kantiges Kinn, kurzgeschnittenes blondes Haar mit hochgegeltem kleinem Struppelspoiler vorne."

Tatort/e