Rezension
Gerade habe ich Möwenjagd gelesen und ich muss sagen: Hut ab, Herr Schlennstedt. Das war gut. Ich habe natürlich einen Heimvorteil. Ich kenne Lübeck, einschließlich Innenstadt und Wallhalbinsel.
Die Wallhalbinsel, das sollte der ortsfremde Leser schon wissen, ist das Filetstück der Stadt. Wikipedia schreibt hierzu: „Die Wallhalbinsel ist Teil einer künstlichen Insel im Westen der Lübecker Altstadt“. Einfacher ausgedrückt: Vorne Wasser, hinten Wasser und die Altstadt zu Fuß erreichbar.
Dass es für ein solches Gelände mehr als nur einen Kaufinteressenten gibt ist nachvollziehbar. Nachvollziehbar sind auch die unterschiedlichen Interessenkonflikte im Zuge eines geplanten Verkaufs. Der Verdacht von Vetternwirtschaft und Korruption wird in diesem Zusammenhang auch schon mal laut geäußert. Aber Mord? Nee, das geht ja wohl zu weit, oder?
Welcher Leser die Handlung um den Verkauf der Wallhalbinsel und seine Folgen für zu weit hergeholt hält, dem empfehle ich, sich mit der jüngsten Geschichte um den Verkauf des Lübecker Flughafens Blankensee zu beschäftigen. Das sind Tatsachen, so unglaublich sie auch klingen mögen. Nein, hier hat es noch keinen Toten gegeben, aber die Entwicklung von Ende 2012 bis heute, 20. April 2014, ist auch so schon haarsträubend genug.
Jobst Schlennstedt
Mövenjagd


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Jobst Schlennstedt wurde 1976 in Herford geboren und studierte Geographie in Bayreuth. Seit 2004 lebt er mit seiner Familie in Lübeck. Seinen ersten Kriminalroman schrieb er 2006. Sehr informativ und lesenswert ist die persönliche Website www.jobst-schlennstedt.de.

Kommissar/e

Birger Andresen. Der Kriminalkommissar arbeitet eng mit seinem Team zusammen, besonders eng mit der Hauptkommissarin Ida-Marie Berg. Auch über sein Leben nach Dienstschluss erfährt der Leser etwas. Gehört in diesem Fall zur Handlung.

Tatort/e