Rezension
Diese Autorin hat es doch tatsächlich geschafft, mich an dieses Buch zu fesseln. Auf eine ganz unaufdringliche Art und Weise, so wie man einem leichten Sommerwein mit jedem Glas mehr und mehr verfällt. Sie, Cornelia Leymann, hat mich dazu gebracht, einen Krimi zu lesen, der so gar nicht wie ein Krimi beginnt. Nicht spektakulär, ohne große Erwartungshaltung, ohne großartigen Versprechungen für den Leser. 
Trotzdem habe ich Seite für Seite mit selten erlebten Vergnügen gelesen. Diese Sprache! Dieser Sprachwitz! Die Autorin ist mit ihrem geringen Anteil an direkter Rede ein Risiko eingegangen: Nämlich dem Leser mit zu langen Situationsbeschreibungen der Aufmerksamkeit für den Handlungsablauf zu berauben. 
Doch gerade diese Beschreibungen, die von Lust und Begeisterung für das Schreiben und Beschreiben zeugen, sind ihr hervorragend gelungen. 
Ich habe mich schließlich mit der Autorin Frieden geschlossen. Mir wurde eine sehr lebendige Geschichte geboten, wohltuend anders geschrieben, eine Tote gab es auch und die Region war klar erkennbar. 
Ja, und dann wird es ernst. Das merkt man daran, dass man als Leser plötzlich gerade sitzt. So wie sich uns Küstenbewohnern der Wetterwechsel mit unvermuteten Windböen ankündigt, so nimmt die Handlung Fahrt auf. Die sehr treffend beschriebenen Akteure haben großen Anteil daran. 
Der Leser erkennt die Notwendigkeit des ausführlichen ersten Teils der Geschichte. Der war wichtig.
Cornelia Leymann beherrscht die Kunst des Subtilen, sie kann Spannung aufbauen und kommt zum Punkt.
Die Frage nach dem Protagonisten zu beantworten, fällt nicht leicht. Für mich ist es Edeltraut Meyer. Die so herrlich langsam aber dafür sicher das Leben zu verstehen beginnt. Die begreift, dass sie eigentlich bislang nur mit angezogener Handbremse gelebt hat und genau das ändern will. Langsam die Bremse lösen.
Jetzt hat die Autorin Aufmerksamkeit verdient. „Cornelia Leymann, geboren 1951 in Hannover, hat erst Pädagogik und dann Verkehrsingenieurwesen studiert und ist nach einigen Umwegen in Kiel hängen geblieben, wo sie als EDV-Spezi in Kieler Großbetrieben arbeitete. Heute widmet sie sich neben ihrer großen Liebe Bridge nur noch dem Schreiben und Malen“. So steht es im Klappentext des im Juli 2015 bei emons: erschienenen Buches. Im gleichen Verlag erschien auch ihr erstes Buch Kieler Sprotte. Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, sollte ihre Website www.cornelia-leymann.jimdo.com besuchen.
Cornelia Leymann
Moin, Moin


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Cornelia Leymann, geboren 1951 in Hannover, hat erst Pädagogik und dann Verkehrsingenieurwesen studiert und ist nach einigen Umwegen in Kiel hängen geblieben, wo sie als EDV-Spezi in Kieler Großbetrieben arbeitete. Heute widmet sie sich neben ihrer großen Liebe Bridge nur noch dem Schreiben und Malen. Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, sollte ihre Website www.cornelia-leymann.jimdo.com besuchen.

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