Rezension

Als ich etwa 2014 mit dem Aufbau dieser Website begann, war ich zwar begeisterter Leser der Krimis von Felicitas Mayall, habe sie aber nicht gleich als "Regionalkrimis", sondern als "Empfehlung" eingeordnet.
Heute sehe ich das anders. Ich meine sogar, dass diese Autorin nicht nur einen festen Platz bei den Regionalkrimis, sondern posthum auch eine besondere Ehrung und Erwähnung verdient hat. Dieser Gedanke kam mir im Oktober 2018 während eines Aufenthalts in Siena. Denn diese Stadt war der Ausgangspunkt des Ermittlerduos Gottberg/Guerrini. 
Der rote Faden der Krimis von Felicitas Mayall ist stets der gleiche. Auf wunderbare Weise wird die perfekt italienisch sprechende Ermittlerin aus München von ihren Kollegen südlich der Alpen um Mithilfe bei der Aufklärung von Verbrechen angefordert. Sie trifft dann regelmäßig auf Commissario Guerrini, der gleichfalls eine gescheiterte Ehe hinter sich hat und eigentlich mit seinem Leben zufrieden ist. Eigentlich. Bis ihm dann auf dienstlichem Weg eine Frau wie Laura Gottberg begegnet.
So viele Zusammentreffen zweier höchst sympathischer Menschen in einer zauberhaften Urlaubsregion könnten leicht zum Überdruss beim Leser führen, wenn es Frau Mayall nicht immer wieder gelingen würde, den Leser zu fesseln. Auf höchst angenehme Weise.
Ich kann nicht verhehlen, dass mir dieser Teil der Toskana (die Region zwischen der E35 im Osten und der Küste im Westen) seit Anfang der sechziger Jahre sehr ans Herz gewachsen ist und ich an den Geschichten der beiden Ermittler noch etwas "näher dran" bin, als vielleicht viele andere Krimileser. 
Mir scheint es in diesem besondern Fall müßig zu sein, alle neun Fälle, die zwischen 2016 und 2015 im Rowohlt Verlag erschienen, einzeln zu beschreiben. Der Autorin sind spannende Kriminalromane gelungen, die sich durch eine gelungene Mischung aus Krimi, Roman und regionaler Beschreibung auszeichnen. Jedesmal abgeschlossene Handlungen, verbindene Elemente sind die persönlichen Lebenssituationen. Auch dafür gebührt der verstorbenen Autorin Lob.  
Die Nacht der Stachelschweine war der erste Band und erschien im September 2008 im Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Felicitas Mayall
Nacht der Stachelschweine


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

"Bevor Felicitas Mayall sich ganz der Schriftstellerei widmete, arbeitete sie als Journalistin bei der Süddeutschen Zeitung. Die Münchnerin veröffentlichte unter ihrem Klarnamen Barbara Veit Kinder- und Sachbücher, bevor sie sich mit ihrer erfolgreichen Krimiserie um die Münchner Kommissarin Laura Gottberg in die Herzen vieler Leser schrieb. Bis zu ihrem Tod lebte die Mutter zweier Söhne mit ihrem australischen Ehemann am Chiemsee und reiste von dort oft nach Italien und Australien." So beschreibt der Rowohlt Verlag die Autorin.

Kommissar/e


Tatort/e


"Nacht der Stachelschweine" - von Felicitas Mayall




Felicitas Mayall - Erinnerung an eine großartige Autorin