Solothurn tanzt mit dem Teufel. Das ist derTitel des Ende 2019 im emons: Verlag erschienenen Kriminalromans von Christof Gasser.
Es ist ein Tanz mit dem Leser, den der Autor da aufführt. Ich erlaube mir diese Variante - schließlich habe ich alle Solothurn-Krimis gelesen. Diese Erfahrung ist eine ganz wichtige Einstimmung auf dieses Buch. Christof Gasser zieht alle Register seines (Schreiben)Könnens, in dem er seine Leserschaft mit neuen Ecken und Winkeln seiner Heimat vertraut macht (und zwar bei jeder Wetterlage!). Und außerdem mit Brauchtum. So auch mit der Bedeutung des Schmutzigen Donnerstags, der Donnerstag vor Aschermittwoch. Das ist der Auftakt zum Höhepunkt der "fünften Jahreszeit", wie die Solothurner ihre Fasnacht bezeichnen.
Aber das Ausschlaggebende, das Spannende an dieser Geschichte, sind seine Akteure. Auch den "kleineren" Rollen hat er zusätzliche Power verliehen. Wer die vorangegangenen Bände gelesen hat, darf sich auf ein vielfaches Wiedersehen freuen. Noch schärfer zeichnet der Autor die Protagonisten, allen voran Hauptmann Dominik Dornach, Staatsanwältin Angela Casagrande, Dornachs Tochter Pia und Jana.
Fast spielerisch läßt der Autor die Handlung angehen. Es wird gefeiert, geflirtet, geschmust und getrunken. Das Auffinden der Leiche einer jungen Frau sorgt für schlagartige Ernüchterung bei denen, die eben noch mit ihr ausgelassen gefeiert haben. Die Handlung nimmt von Seite zu Seite spürbar Fahrt auf. Ein aus Sicht von Dominik Dornach erkennbarer Zusammenhng zu einer früheren Mordserie sorgt für Spannung in der Handlung und Anspannung unter den Ermittlern. Das wäre bereits genügend Stoff für einen soliden Solothurn Krimi.
Dioch das reicht dem Autor nicht. Er dreht nochmals auf und beschleunigt. Indem er eine zweite Handlungsebene einschiebt. Die Geschichte weitet sich aus, wird zunehmend bedrohlicher - der Leser erlebt Adrenalinschübe.
Was kommt denn noch?
Ich hör auf -lesen Sie selbst.