Der 12. Fall für die Kripo Wittmund erschien Mitte Februar 2025 – ein neuer Fall für Henner, Rudi und Rosa.
Ich habe einen leichten Heimvorteil, weil ich die Region recht gut kenne. Jahrelang habe ich hier jedes Wochenende verbracht und mich mit Land und Leuten beschäftigt. Zu Fuß und mit dem Fahrrad die Landschaft erkunden und mit den Bewohnern zu sprechen hat mir viel Freude bereitet. Jetzt kommt noch eine Krimireihe dazu. Vielen Dank Christiane Franke und Cornelia Kuhnert.
Spröde Sprotten schwimmen schlecht ist ein weiteres Beispiel dafür, in welchem Umfang ein guter Krimi von den Akteuren lebt. Es ist müßig, an dieser Stelle auf den Inhalt einzugehen, dieser wird hinlänglich auf dem Buchcover beziehungsweise in den Ankündigungen besprochen. Mir liegt viel mehr an den Akteuren. Da ist zunächst der Dorfpolizist Rudi Bakker, der Dorfpostbote Henner Steffens und die Lehrerin Rosa Moll. Rosa ist Krimifan und kann es zum Leidwesen von Rudi nicht lassen, sich in die Ermittlungen „einzubringen“.
Wer die Buchreihe kennt, fühlt sich sofort gut aufgehoben und schaut mit Vergnügen den Protagonisten beim Handeln zu. Die Schauplätze sind vertraut und mit ein wenig Phantasie steht man als Leser mitten im Geschehen.
So launig der Titel auch klingt, Spröde Sprotten schwimmen schlecht - es geht um Mord und Totschlag. Die Arbeit der Spusi und der KTU spielt zwar im Handlungsablauf auch eine Rolle - doch die Geschichte erzählt im Wesentlichen das Wirken des oben erwähnten Trios. Es wird gefragt und genau hingehört. Menschenkenntnis ist angesagt. Eine wohltuende Abwechslung. Wer gehört zu wem, wer hat wen gesehen und wem kann man vertrauen. Da kann sich schon mal ein falscher Verdacht einschleichen, Hauptsache die Richtung stimmt.
Dieses Buch als „Strandkorblektüre“ zu bewerten oder als Regional Krimi einzuordnen, würde dem Anspruch nicht gerecht werden. Es ist eine lebendige Erzählung mit kriminellem Hintergrund.
