Der neue Krimi von Wolfgang Voosen erschien am 1. August 2022 im Verlag Books on Demand. Als Wuppertaler Bürger bis 1958 und Krimifreund war die Lektüre Pflicht und Freude zugleich. Um es vorweg zu nehmen: Es ist ein "echter Voosen“. Eine spannende Geschichte, sorgsam aufbereitet und in allen Teilen nachvollziehbar. Es gibt keine plötzlichen Wendungen – stattdessen mühsame Kleinarbeit und ein Ermittlerteam, das aus Charakterköpfen besteht. Jeder hat seinen eigenen, das meine ich damit.
Noch etwas: Auch wenn das Wahrzeichen der Stadt, die Schwebebahn, gewissermaßen als schwebender Tatort eine wichtige Rolle spielt, so wäre der arg strapazierte Begriff Regionalkrimi in diesem „Fall“ schlichtweg falsch.
Es wird deutlich, dass der Autor mit den Strukturen der Stadt bestens vertraut ist und -das ist wichtig- sich auch im Zusammenspiel der Obrigkeiten auskennt.
Das bedeutet, die Handlung spielt in Tatort Schwebebahn nicht nur im Verhörraum und im Sektionssaal sondern auch in den Etagen darüber.
Finde ich wichtig für die Glaubwürdigkeit. Zwei tödlich verlaufende Giftanschläge innerhalb eines kurzen Zeitraums lassen zunächst ein bekanntes Muster vermuten. Sie wissen schon: Erpressung.
Die Tatsache, dass beide Taten während des Vollmondes verübt wurden, läßt weitere Spekulationen zu. Vor allen Dingen in den Augen (bzw. Zeilen) der Regenbogenpresse. Und dann gibt es noch die Profiteure der Taten: die Ehemänner.
Ziemlich verwirrend.
Damit nicht genug, geschieht ein weiterer Mord.
Und der passt so gar nicht ins Muster der Ermittler.