Zwei Protagonisten spielen im 9. Band der Wallner & Kreuthner Reihe eine Rolle. Sie werden es schon ahnen: Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner und Kommissar Clemens Wallner.
Ein Revier, aber zwei völlig unterschiedliche Charaktere.
Natürlich ist die Handlung humorvoll geschrieben, sie stammt schließlich aus der Feder von Andreas Föhr. Aber – nicht vergessen – es ist immer noch ein Krimi. Und da geht es um Mord und Totschlag.
Zwei Handlungsstränge gibt es, lieber Leser. Ich war wohl zu Beginn etwas nachlässig, was meine Beobachtungsgabe betrifft, und das hat sich bitter gerächt. Viele Seiten habe ich ein zweites Mal gelesen.
Also, bitte genau lesen.
Zunächst sind da Nick und seine Tochter Alina. Nick verdient sein Geld nicht mit geregelter Arbeit und deshalb gibt es in seinem „Berufsleben“ Höhen und Tiefen. Momentan hockt er in einem Tief. Dafür haben zwei „Berufskollegen“ gesorgt. Leider ist Alina auch betroffen.
Das muss jetzt reichen.
Höchst spannend finde ich, wie sich die Ermittlungen um die Todesursache einer Dame entwickeln, die in einer Tiefkühltruhe gefunden wurde. Ersparen Sie mir die näheren Umstände des Auffindens. Das ist schon wieder eine eigene Geschichte. Das Gesicht der Toten kommt allen, aber auch allen die sie zu sehen bekommen, sehr bekannt vor. Und richtig…
Von da an beginnt die Rückschau und längst Vergessenes wird ausgegraben. Hier hat sich der Autor ein großes Lob verdient. Wie er vor den staunenden Augen seiner Leserschaft die unendlich vielen Puzzleteile zusammenfügt -und zwar nachvollziehbar und logisch -das hat Klasse. Ob in Dialogen oder in Gedankenspielen, mal leise und mal laut gedacht. Es fügt sich eines zum anderen. Wie in einem Krimi.
Andreas Föhr braucht keine Action, er macht es mit Köpfchen.
Unterm Schinder erschien im Juni 2021 bei Droemer Knaur.