Rezension
Velmerstot ist der vierte Fall mit dem Bielefelder Kriminalkommissar Jan Oldinghaus und mein erstes Buch aus dieser Reihe. Bislang habe ich mich ausschließlich mit dem Lübecker Kommissar Birger Andresen beschäftigt Meine Rezension zum zehnten Band aus dieser Reihe ist erst ein paar Wochen alt.
Aber wer sich mit der Biografie (heute heißt das Vita) des Autors ein wenig beschäftigt, stößt zwangsläufig auf seinen Geburtsort Herford. Ob er seiner Heimatstadt ein Denkmal setzen wollte oder einen zweiten Schauplatz für seine Ideen brauchte ist eigentlich egal. Hinsichtlich der Thematik in Velmerstot scheint mir Herford und Umgebung allerdings die richtige Wahl zu sein.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Vollblut-Autor (meine ich ernst) zeigt mit Velmerstot die Bandbreite seiner Möglichkeiten. Ich gebs zu: hätte ich nicht gedacht. Ich hätte allerdings auch nicht gedacht, dass mich "dieses Thema", nämlich Welterneuerer durchgehend fesseln würde. Es gehört schon (zumindest was mich betrifft) eine gehörige Portion Neugier und Bereitschaft dazu, sich mit einer Thematik zu beschäftigen, die sich ganz im Gegensatz zur Lebensauffassung des überwiegenden Teils der Menschen zu befinden scheint. Die einen streben nach einem langen Leben in Freude und Gesundheit und eine kleine Gruppe strebt nach dem frühen Tod, um danach (endlich) ein erfülltes Leben zu genießen. Anmerkung: Ich lasse mal den fahrlässigen Umgang vieler Menschen mit dem ihnen geschenkten Leben außer acht. Das würde zu weit führen, denn Velmerstot ist schließlich ein Kriminalroman und da geht es um Mord und Totschlag. Und nicht nur das, es geht um Ritualmord! Das ist gewissermaßén die Steigerung von Mord.
Wie bitte?
Wenn Sie die Geschichte gelesen haben, werden Sie mir recht geben (müssen).
Jobst Schlennstedt versteht es überdies, die der Handlung eigene bedrückte Stimmung an die Leserschaft weiterzugeben. Dem kann man sich nicht entziehen. Sollte man auch nicht versuchen. Klappt nicht.
Das Ermittlerteam hat der Autor sorgsam (nach Lübecker Art) zusammengestellt. Auch hier reizt es mich, bei den Lesern eine Erwartungshaltung aufzubauen. Verraten tue ich nix. Jobst Schlennstedt liefert - versprochen.
Velmerstot erschien im Juni 2020 bei emons:.
Jobst Schlennstedt
Velmerstot


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Jobst Schlennstedt wurde 1976 in Herford geboren und studierte Geographie in Bayreuth. Seit 2004 lebt er mit seiner Familie in Lübeck. Seinen ersten Kriminalroman schrieb er 2006. Sehr informativ und lesenswert ist die persönliche Website www.jobst-schlennstedt.de.

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