Sind das noch die Protagonisten, so wie wir Leser sie in der Vergangenheit kennengelernt haben? Gemeint sind natürlich Eva Roos, die jetzt Roos-Cengiz heißt, und Cem Cengiz.
Was hat die Autorin aus diesen beiden Sympathieträgern nur gemacht?
Beinharte Streiter sind sie geworden. Dass sich die beiden auch privat „bekriegen“, was nur auf ihre Temperamente schließen lässt, geht ja noch in Ordnung. Aber in Ausübung ihrer Ämter bis zum Äußersten zu gehen, das nimmt den Leser in diesem Band besonders mit. Monika Mansour zieht in Wenn der Glaubenberg schweigt alle Register ihres Könnens. Dabei bilden die Staatsanwältin und der Ermittler nur die Spitze.
Denn dieses Mal bezieht die Autorin auch alle (!) anderen des Ermittlerteams von „Leib und Leben“ in das Geschehen ein. Angesichts des Umfangs der Geschehnisse eine richtige Entscheidung. So kann jede und jeder sein bzw. ihr Können unter Beweis stellen.
Dem Klappentext kann der Leser genügend Hinweise entnehmen, was ihn erwartet. Doch das, was da steht, ist stark untertrieben.
Der Leser bekommt viel mehr geboten. Ich habe mich immer wieder gewundert, wieviel Inhalt auf diese 332 Seiten passt. Doch die Autorin hat auf diese Weise ganz deutlich die Spannung erhöht. Der Text ist temporeich geschrieben. Dem Leser fliegen die Ereignisse förmlich um die Ohren. Szenen, Orte und Erkenntnisse wechseln im atemberaubenden Tempo. Da bleibt keine Zeit zum Grübeln – Tempo heißt die Devise.
Man schwankt zwischen Hoffen und Bangen, wie das bei einem guten Krimi so üblich ist. Aber hier, in Wenn der Glaubenberg schweigt, fragt er sich im Stillen schon hin und wieder zu Recht: Und jetzt? Weiterlesen, einfach weiterlesen.
Monika Mansour wagt sich mit dieser ganz speziellen Geschichte in eine neue Dimension. Kann man das so sagen?
Kann man.
Doch als erfahrene Autorin bietet sie ihrer Leserschaft eine Lösung ganz nach Art (ihres) Hauses.
Hätte man ja ahnen können.
Hat man aber nicht.
Wenn der Glaubenberg schweigt erschien im Juli 2021, wieder bei emons:.