Dies ist ein Kriminalroman mit der Ermittlerin Sara Jung. Also die Fortsetzung von Höllgrotten (erschien 2018). Der informierte Leser trifft alle Personen aus dem ersten Band wieder. Soviel verrate ich : er kann sich auf ein Wiedersehen freuen. Denn die Autorin bringt ihren Lesern alle Akteure noch näher. Näher geht wirklich nicht.
Natürlich ist Wildspitz ein Krimi - ein "echter Mansour". Die Thematik ist hochaktuell. Es geht um ein Virus, in diesem Fall um die Tollwut. Es ist kein wahllos gegriffenes Thema, sondern eine Herzensangelegenheit von Monika Mansour. Das spürt man an der Intensität. Dahinter stecken eigene Erlebnisse.
Wie die Autorin das Thema behandelt, in was für eine Handlung sie es einbindet, ist brutal - aber anders geht es nicht. Eng verwoben mit dem Handlungsstrang, der die fieberhafte Suche nach der Quelle des Virus hat, ist die Geschichte einer Frau. Eine Geschichte, die schon lange zurückliegt. Die man aber nicht vergessen kann. Die schon viel zu lang das Leben eines Menschen belastet und die dazu führt, dass dieser Mensch ein einsames Leben führt.
Das Schmetterlingskind Natalie, nicht nur für mich eine Heldin, rückt die Autorin wenig mehr in den Mittelpunkt. Das hat diese zerbrechliche und zugleich mutige Frau verdient. Das tägliche Leben der unter einem unheilbaren Gendefekt leidenden Frau schildert Monika Mansour schonungslos deutlich. Natalie gehört zur Geschichte, denn sie leistet einen unverzichtbaren Anteil am Gelingen dieses Kriminalromans.
Wieder einmal bin ich nicht näher auf den Inhalt der "Story" eingegangen. Das Wesentliche können Sie ohnehin Ankündigungen und dem Buchdeckel entnehmen. Neugierig auf die Menschen machen möchte ich Sie. Ich hoffe, es ist mir gelungen.
Wildspitz erschien im August 2020 und, wie die anderen Bände von Monika Mansour auch, bei emons:.