Rezension
Soeben  habe ich Band sieben Zahltag gelesen. Hier zeigt sich, noch stärker als in Faule Kredite, wie sehr der Autor das Thema Griechenland-Krise beherrscht und wie sehr es ihm am Herzen liegt. Keine Polemik - er beschränkt sich auf die Schilderung der zum Teil erbarmungswürdigen Zustände der „Kleinen Leute“, schildert ihre Hilflosigkeit und ihre Wut. Da zu den Betroffenen auch die Familie des ermittelnden Kommissars gehört, wird auch dessen Privatleben beleuchtet.   
Dieses Wissen um die Sorgen seiner Landsleute macht aus der Krimihandlung, so abwegig sie zunächst auch zu sein scheint, eine verständliche Geschichte. 
Die Figur des Kommissar Charitos gefällt mir immer besser. Die Gradwanderung zwischen konsequenter Polizeiarbeit, unter ständiger Vermeidung von Kollisionen mit Vorgesetzten, beschreibt Petros Markaris präzise.
Petros Markaris
Zahltag


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Petros Markaris, geboren 1937 in Istanbul, ist Verfasser von Theaterstücken und Schöpfer einer Fernsehserie, er war Co-Autor von Theo Angelopoulus und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Mit dem Schreiben der Kostas-Charitos-Romane begann er erst Mitte der neunziger Jahre. Heute ist er die griechische Stimme in der zeitgenössischen Literatur. Petros Markaris lebt in Athen.

Kommissar/e

Kostas Charitos. So heißt der Kommissar und Leiter des Morddezernates im Bezirk Attika, Athen. Er ist ein ganz normaler Beamter, Kollege, Untergebener, Ehemann und Vater einer erwachsenen Tochter. In politische Fettnäpfchen tritt er aus Überzeugung. Er ist ein Alltags-Held.

Tatort/e