Soeben habe ich Band sieben Zahltag gelesen. Hier zeigt sich, noch stärker als in Faule Kredite, wie sehr der Autor das Thema Griechenland-Krise beherrscht und wie sehr es ihm am Herzen liegt. Keine Polemik - er beschränkt sich auf die Schilderung der zum Teil erbarmungswürdigen Zustände der „Kleinen Leute“, schildert ihre Hilflosigkeit und ihre Wut. Da zu den Betroffenen auch die Familie des ermittelnden Kommissars gehört, wird auch dessen Privatleben beleuchtet.
Dieses Wissen um die Sorgen seiner Landsleute macht aus der Krimihandlung, so abwegig sie zunächst auch zu sein scheint, eine verständliche Geschichte.
Die Figur des Kommissar Charitos gefällt mir immer besser. Die Gradwanderung zwischen konsequenter Polizeiarbeit, unter ständiger Vermeidung von Kollisionen mit Vorgesetzten, beschreibt Petros Markaris präzise.