Ein Alpen-Krimi, steht da. Und dann folgen Hinweise auf den Inhalt. Die Generation Z gegen die Baby Boomer. Und dass Nicola Förg den Generationenkonflikt geschickt mit einem raffinierten Verbrechen verbunden hat. So steht es in verschiedenen Buchbesprechungen zu lesen.
Mir steht es nicht zu, Kritik an der Arbeit Dritter zu äußern. Das mache ich grundsätzlich nicht. Aber meinem Unmut Luft machen, das ist ja wohl gestattet?
Zornige Söhne erschien am 29. Februar 2024. Es ist weit mehr als ein Kriminalroman. Wer die Autorin „kennt“, der weiß das. Ihre Geschichten sind höchst inhaltsreich. Im Kern geht es stets um Mord und Totschlag, aber das ist längst nicht alles.
Nicola Förg nutzt ihre Krimi-Reihe, um sich intensiv, anschaulich und kenntnisreich mit Einzelthemen auseinanderzusetzen. Man spürt, dass ihr die Themen sehr am Herzen liegen. Die Intensität hat mich teilweise erschreckt. Liegt das möglicherweise daran, dass mancheiner sich nicht mehr traut, die Wahrheit beim Namen zu nennen?
Möglich.
Als Bühne ihrer Handlungen dienen der Autorin die Region und das Ermittlerteam. Jede Person liebevoll beschrieben und gewürdigt. Stärken, Schwächen, kleine Kratzer an der Oberfläche und persönliche Entwicklungsstufen (dazu gehört auch das Älterwerden) werden fein beschrieben.
Worum es in Zornige Söhne geht, können Sie den Ankündigungen und dem Klappentext entnehmen. Das gehört nach meiner Ansicht nicht in eine Rezension. Ich möchte Ihnen vielmehr den Mehrwert dieses Buches zeigen. Der genau für Sie oder Sie ausschlaggebend sein könnte, ausgerechnet Zornige Söhne zu lesen.
Das ist mehr als ein spannender Krimi. Das ist ein gutes Buch, das man gern ein zweites und ein drittes Mal lesen kann. Wer genau hinliest, jetzt meine ich uns ältere, entdeckt für sich ein wenig Lebenshilfe.
Dieses Buch berührt – mich jedenfalls.
Nicola Förg hat in diesem Band noch eine Zugabe versteckt. Die Geschichte zweier Menschen, die sich im fortgeschrittenen Alter unter ganz besonderen Umständen kennenlernen.
Diese Geschichte macht den 15. Band besonders wertvoll. Dafür gebührt der Autorin große Anerkennung.