Rezension
Das gerade (Juni 2015) bei dtv erschienene Buch heißt eigentlich Watch me. Ich habe den deutschen Untertitel Ich werde es wieder tun gewählt, nicht zuletzt deshalb, weil ich ihn passend fand.
James Carol hat einen Thriller geschrieben, es ist aber gleichzeitig ein spannender Krimi mit sehr viel Lokalkolorit, also genau das, was ich schätze. Thank you, James.
Dass ich mit meinen Rezensionen Deutschland und Europa „verlassen“ habe, ist dem „Bücherregal“ meiner Website zu entnehmen. Heute befinden wir uns in Eagle Creek, Dayton Parish. Diesen Ort gibt es tatsächlich. Er liegt etwa auf halbem Weg zwischen Dallas und New Orleans, in Louisiana USA.
Eagle Creek ist klein, sehr klein. Jeder kennt hier jeden. Hier geht es ruhig und beschaulich zu. Sicher, es gibt hin und wieder kleinere Verstöße gegen Recht und Gesetz, das war es dann aber schon.
Umso ungeheuerlicher erscheint dann das Verbrechen, das Jefferson Winter aufklären soll. Sheriff Peter Fortier aus Eagle Creek erhielt ein Video, das die Verbrennung eines Menschen bei lebendigem Leib zeigt. Eines sehr prominenten, vermögenden und angesehenen Bürgers dieser kleinen Stadt. Weil dem Video gleichzeitig eine Ankündigung zu einem weiteren Mord zu entnehmen ist, beauftragt Eagle Creek den Besten mit der Aufklärung der scheußlichen Tat: Jefferson Winter. Er ist Profiler und zwar ein sehr gefragter. In diesem Job ist er immer auf Achse. Er besitzt ein Haus in Virginia aber keine Familie. Wie auch? Er arbeitet da, wo Verbrechen begangen werden und das ist überall.
Wie und warum Winter Profiler geworden ist, erfahren Sie im Buch. Winters Geschichte ist nicht lustig, sie hat ihn geprägt. Er schießt nicht, schlägt nicht, hat keine besonderen körperlichen Merkmale und wird zunächst mehr belächelt als bewundert. Damit kann er leben. Denn Winter ist gut, richtig gut. So gut, dass er die Höhe seines Honorars selbst bestimmen kann. Ist er deshalb glücklich? Kaum, vielleicht zufrieden.
Im Fall des ermordeten Sam Galloway wählt er ausgerechnet den unerfahrenen schwarzen Officer Taylor als Partner im Zuge seiner Ermittlungen. Ausgerechnet Taylor! Der Sheriff ist fassungslos. Winter ist stur. Und dabei bleibt es.
Der Profiler liest in den Sätzen, die Menschen sprechen. Er studiert ihr Verhalten und erkennt Ungereimtheiten, die nur ihm auffallen. Er hört zu und studiert Verhaltensweisen. Vor seinen Ohren kann sich keiner verstecken. Dabei wirkt er harmlos. Sein großer Vorteil: Er hat keine Angst vor Menschen, ihn beeindrucken weder Rang noch Namen noch Reichtum.
Winter kann nicht zaubern. Er nimmt sich die Zeit, Schlüsse zu ziehen und er interessiert sich für Menschen. Das ist es, was ihn weiter bringt. Das werde ich mir merken.
James Carol versteht es, den Druck, der auf Winter und den übrigen Ermittlern herrscht, schön gleichmäßig auf 379 Seiten zu verteilen.
Ein richtig guter Krimi.
„James Carol, geboren 1969 in Schottland, hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Journalist und Pferdetrainer gearbeitet. Er lebt mit seiner Familie in Hertfordshire/England. Seine Bestseller-Serie um den coolen, erblich vorbelasteten Ex-FBI-Profiler Jefferson Winter machte ihn international berühmt. Sie wird von Stephen Fry für das britische Fernsehen verfilmt.“ So steht es im Klappentext. Wenn Sie des Englischen mächtig sind, erfahren Sie mehr unter www.james-carol.com.
James Carol
Ich werde es wieder tun


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

James Carol, geboren 1969 in Schottland, hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Journalist und Pferdetrainer gearbeitet. Er lebt mit seiner Familie in Hertfordshire/England. Seine Bestseller-Serie um den coolen, erblich vorbelasteten Ex-FBI-Profiler Jefferson Winter machte ihn international berühmt. Wenn Sie des Englischen mächtig sind, erfahren Sie mehr unter www.james-carol.com.

Kommissar/e

Wie und warum Winter Profiler geworden ist, erfahren Sie im Buch. Winters Geschichte ist nicht lustig, sie hat ihn geprägt. Er schießt nicht, schlägt nicht, hat keine besonderen körperlichen Merkmale und wird zunächst mehr belächelt als bewundert. Damit kann er leben. Denn Winter ist gut, richtig gut. So gut, dass er die Höhe seines Honorars selbst bestimmen kann. Ist er deshalb glücklich? Kaum, vielleicht zufrieden. Im Fall des ermordeten Sam Galloway wählt er ausgerechnet den unerfahrenen schwarzen Officer Taylor als Partner im Zuge seiner Ermittlungen. Ausgerechnet Taylor! Der Sheriff ist fassungslos. Winter ist stur. Und dabei bleibt es. Und im zweiten Fall Prey Deine Tage sind gezählt ist es Carla Mendoza, die mit ihm zusammenarbeitet. Ein merkwürdiges Paar.

Tatort/e