Auch die Krimis von Rita Falk sind "richtige" Krimis. Wenn auch andere Krimis. Es ist ja auch ein anderer Kulturkreis da in Niederbayern. Die Leute reden anders und wählen anders und dann entsteht eine so deftige Geschichte, dass man als Nordlicht beim Lesen hin und wieder leicht zusammenzuckt.
Auf dreihundertundzwei Seiten serviert die Autorin deftige Kost, flotte Handlung und liebenswerte Charaktere, kurzum: Bauerntheater zum Lesen.
So sollten Sie es sehen, lieber Leser.
Im siebten Fall um den Eberhofer Franz treffen wir alle wieder. Den Franz, die Oma, den Papa, den Leopold und natürlich die Susi. Die Panida, also die Frau vom Leopold und die Sushi, seine Tochter, haben nur Kurzauftritte, dafür findet Neuzugang Paul mehr Beachtung. Paul ist der Sohn von der Susi und vom Franz.
Alles klar?
Leider nicht. Denn der Franz hat zwar jetzt eine Familie, wohnt aber immer noch bei der Oma und dem Papa.
Weil halt in Niederkaltenkirchen so wenig Unrechtes geschieht, was sich aufzuklären lohnt, wurde der Franz nach München versetzt, was er überhaupt nicht lustig findet. Da muss schon so ein richtiger Mord geschehen, bevor man so einen wie den Eberhofer Franz braucht. So ein Mord geschieht tatsächlich und der Richter Moratschek, das ist der mit dem sagenhaften Schnupftabak-Konsum, beordert den Franz zurück nach Niederkaltenkirchen, zwecks Aufklärung des Falles. Denn eines muss man dem Franz lassen, so umständlich er auch zu agieren scheint, seine Erfolgsquote bei der Verbrechensaufklärung ist sensationell hoch.
Franz liebt gerade Wege, geht keinem Disput aus dem Weg, fordert verbal sogar den Bürgermeister raus und hat auch keine Angst, einer Überzahl aufgebrachter Bürger gegenüberzutreten und dieselben zur Raison zu bringen.
Außerdem steht ihm bei der Aufklärung von Mordfällen der Rudi zur Seite. Der Rudolf Birkenberger von der gleichnamigen Privatdetektei in München. Rudi ist mehr für die Feinarbeit, gerade was das Denken betrifft, zuständig. Deshalb ergänzen sich die beiden auch so hervorragend.
Eine Brandleiche im Fremdenzimmer bei der Mooshammer Liesl, der angolanische Fuß Gottes vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht und Gerüchte, von denen nur der Franz anscheinend noch nichts weiß. Was der Franz dagegen ganz sicher weiß, ist ein nicht aufhören wollendes Unwohlsein. Wofür der Doktor Brunnermeier eine einfache Erklärung hat, dem Franz hingegen die Bereitschaft zum Verstehen fehlt. Das Unwort in Leberkäs-Junkie heißt deshalb: Cholesterin, bzw. zu viel Cholesterin.
Liebe Fan-Gemeinde von Rita Falk und Eberhofer Franz, das Buch gehört in Euer Regal.