Rezension

Der Tatort in diesem Buch heißt Berdache. Einen Ort dieses Namens gibt es nicht, ich bin aber sicher, dass die Beschreibung von örtlichen Besonderheiten und typischen Verhaltensmustern von Bürgern auf viele andere kleine Orte in dieser Region zutrifft. Dieses fiktive Örtchen Berdache liegt nicht weit von dem „echten“ Sedona. Und Sedona wiederum liegt im Yavapai County in Arizona.
Jetzt, lieber Leser, sollten Sie neugierig werden und mit Hilfe von Google Maps einen Blick auf diese Region werden. Viel Land, felsige Wüste, verdorrtes Gestrüpp und ewig lange Landstraßen.
Noch eine ergänzende Information: County heißt wörtlich übersetzt Grafschaft und hat etwa die Bedeutung eines Landkreises in Deutschland.
In dieses kleine Örtchen Berdache reist Alanis McLachlan. Die Reise tritt sie nur widerstrebend an, sie hat ihre Mutter schließlich seit zwanzig Jahren nicht gesehen. Ausschlaggebend ist ihre Neugier, sie will schließlich wissen, wer ihre Mutter umgebracht hat.
Alanis McLachlan ist zugleich die Protagonistin. Als Tochter hat sie ein vordringliches Interesse an der Aufklärung des Mordes, sie mischt bei der Suche nach dem Mörder aber mehr mit, als der Polizei lieb ist. Diese unglaublich agile und vor wirklich nichts zurückschreckende Fünfunddreißigjährige aus der großen Stadt Chicago entpuppt sich zunehmend als Schrecken des gleichaltrigen Detectiv Josh Logan. Aus ihm quetscht sie Hinweise zu Leben und Tod ihrer Mutter raus, die dieser nur sehr zögerlich preisgibt. Und dann marschiert (anders kann man diese Form der Ermittlung nicht bezeichnen) Alanis los.
Der Titel des Buches Weiße Magie mords-günstig liefert den ersten Hinweis auf das zweite Thema des Buches, neben der Aufklärung des Mordes. Es geht um das Tarot-Kartenlegen und Trickbetrügereien. Lassen Sie sich vom ersten optischen Eindruck des Buches nicht täuschen, liebe Leser, der Inhalt ist handfest. Es war ja schon in der Schule so, es kommt ganz darauf an, „wie“ man einen Stoff vermittelt. Es gab und gibt gute und weniger gute Lehrer. Und Steve Hockensmith ist ein guter Lehrer, der seinen Stoff auch noch mit einer gehörigen Portion Humor zu vermitteln weiß.
Wer auch nur ansatzweise Interesse verspürt, mehr über Sinn und Bedeutung von Tarotkarten zu erfahren, dem empfehle ich dieses Buch als „Standardwerk“. Der Autor hat keine Mühe gescheut, dem Leser viel Wissenswertes zu der Bedeutung dieser Karten zu vermitteln. In der Person von Lisa Falco hat er eine hervorragende Beraterin gefunden.
Die Beschreibung der Region kommt nicht zu kurz, ich weiß genau, wo „es“ passiert ist. Der Auftritt polizeilicher Macht hält sich im Rahmen, für mich ist Alanis McLachlan die Ermittlerin.
Fast hätte ich den Mann vergessen, ohne den es dieses Buch nicht geben würde: „Steve Hockensmith, geboren 1968 in Kentucky, hat als Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz auf das Schreiben von Büchern verlegte. Er lebt mit seiner Familie in Kalifornien. Lisa Falco lebt in Los Angeles. Ihr erstes Tarotkartendeck bekam sie mit acht Jahren. Sie hat dafür gesorgt, dass mit den Tarotkarten und ihrer Auslegung in diesem Buch alles seine Richtigkeit hat“. So steht es im Klappentext.
Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann auf www.stevehockensmith.com mehr über den Autor erfahren. 

Steve Hockensmith
Weiße Magie mords-günstig


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en

Steve Hockensmith, geboren 1968 in Kentucky, hat als Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz auf das Schreiben von Büchern verlegte. Er lebt mit seiner Familie in Kalifornien. Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann auf www.stevehockensmith.com mehr über den Autor erfahren.

Kommissar/e

Alanis McLachlan heißt die Protagonistin. Als Tochter hat sie ein vordringliches Interesse an der Aufklärung des Mordes an ihrer Mutter, sie mischt bei der Suche nach dem Mörder aber mehr mit, als der Polizei lieb ist. Diese unglaublich agile und vor wirklich nichts zurückschreckende Fünfunddreißigjährige aus der großen Stadt Chicago entpuppt sich zunehmend als Schrecken des gleichaltrigen Detectiv Josh Logan. Aus ihm quetscht sie Hinweise zu Leben und Tod ihrer Mutter raus, die dieser nur sehr zögerlich preisgibt. Und dann marschiert (anders kann man diese Form der Ermittlung nicht bezeichnen) Alanis los. In Band zwei bleibt sich Alanis ihrer Rolle treu. Auch hier lebt sie ihren Hang zum Helfen ungehemmt aus.

Tatort/e